Vegan in Paris – Restaurants die du nicht verpassen darfst

Traditionelle französische Küche geht nicht vegan? Ich sage, doch, und teile hier meine Erfahrungen und veganen Restaurantempfehlungen in Paris.

Als Vegan-Neuling - 6 Monate gehen schneller vorbei als man denkt - ist das Unterwegs-sein immer noch eine der größten Herausforderungen für mich - und ich meine damit nicht, dass ich lieber zuhause bleibe, um dort meinen wohlbekannten Salat zu essen. Ich meine, dass ich von Berlin verdammt verwöhnt bin. Ich kenne keine Stadt, in der die kulinarische Angebotsvielfalt so bunt und reich ist wie hier, ich bin davon überzeigt, in Berlin findet jeder etwas zu essen. So fiel mir der Umstieg vom Allesesser zur veganen Ernährung in Berlin nicht sonderlich schwer. Aber wie wird das nun, wenn man vegan in Paris durchkommen will? Ist vegan essen in Paris ohne Probleme möglich, oder eher eine mittelschwere Katastrophe? Meine Antwort schon mal vorab: Mit der richtigen Vorbereitung geht alles! Und dein wichtigster Pin auf Google Maps: Der Stadtteil „Le Marais“!

Vegan frühstücken in Paris

Le pain quotidien

In dieser Boulangerie-Kette kannst du ganz hervorragend vegan frühstücken. Die Läden erstrecken sich über ganz Paris - wir suchten uns also einfach den passenden zu unserem Tagesplan aus. Nah gelegen an der Sacre Coeur, kann ich diesen Le Pain Quotidien nur wärmstens empfehlen! Vorbei am berühmten Le Moulin Rouge, liegt die Bäckerei nur ein paar Meter bergauf an einer Anhöhe direkt gegenüber eines kleinen Fischermarkts. Hier könnt ihr sowohl drinnen als auch draußen sitzen, und das Treiben auf der kleinen Straße beobachten. Bei frischem Baguette mit Hummus, Sauerteigbrot mit Avocado, frischem Obstsalat und zwei Soja-Cappuccinos ließ sich der Tag einwandfrei starten. Dazu reicht die Bäckerei ein Tray mit hausgemachten Marmeladen und einem Haselnussaufstrich, was ich sehr zuvorkommend finde.
Die Boulangerie liegt nur wenige Gehminuten von Sacre Coeur entfernt und ist wärmstens zu empfehlen.
Zu zweit bezahlten wir insgesamt ca. 40 € (willkommen in Paris).

Frühstück im "Le Pain Quotidien"

Kitchen

Wer in Paris nach veganem fancy Hipster Chique sucht, und nicht auf Pancakes, Acai Bowls und Hummus-Bagels verzichten will, ist im Kitchen an der richtigen Adresse. Nur wenige Gehminuten entfernt vom Centre Pompidou hat man in dieser kleinen Seitgengasse das Gefühl, fernab der typischen Touristengegenden zu sein. Genau dort liegt das kleine, aber feine Restaurant, das von außen kaum zu erkennen ist. Da hilft auch das minimalistische Schild leider nicht.

Online könnt ihr euch hier vorab einen Tisch reservieren, wir haben allerdings auch ohne Reservierung an einem Samstagmorgen eine kleine Nische gefunden. Hier geht jedem Frühstücks-Liebhaber das Herz auf: Von Bagels, über selbstgemachtes Granola bis zu Pancakes bleiben hier keine Wünsch offen. Zu jedem Gericht gibt es mehrere vegane Optionen, was es zu einem tollen Frühstückscafé macht, wenn du mit einer gemischten Gruppe unterwegs bist.
Der Service ist sehr freundlich, schnell und das Essen himmlisch.

Der Hunger war an diesem ersten Tag unserer kleinen Wochenendreise besonders groß, und so landeten wir zu zweit bei ca. 45 €.

Monoprix

Wer es gerne simpel und günstig halten möchte, und ein schnelles Frühstück sucht, dem kann ich den Supermarkt Monoprix ans Herz legen. Klingt komisch, aber als Veganer hat man es in einer herkömmlichen französischen Bäckerei leider nicht so leicht. Monoprix bietet, vergleichbar zu deutschen Supermärkten, eine kleine Ecke mit frischen Backwaren an, wo du dir problemlos ein leckeres Baguette eintüten kannst. Dazu findest du in der wirklich gut ausgestatteten Kühltheke leckeren Hummus, Oliven, und meinen Favorit: Artischockenaufstrich! Der ist vegan, super lecker und beinhaltet nichts weiter als Artischocken, Olivenöl und Salz, ein Träumchen.

Zusammen mit einem Smoothie und einer Banane hat uns diese Kombi jeweils ca. 8 € gekostet.

Vegan snacken in Paris

Da wir uns beim Frühstück immer ziemlich was gegönnt haben, und gerne gemütlich in den Tag gestartet sind, fiel das Mittagessen meistens aus, und wir haben uns mit Snacks im Park oder kleinen Straßen-Cafés begnügt. Auch hier ist Monoprix wieder meine To-Go-Empfehlung, weil man hier allerlei leckere Snacks finden kann, wie zum Beispiel meine neuen Lieblings-Chips, die ich in Paris entdeckt habe. Die Salzchips der Marke „Tyrell“ (ca. 3 €) schmecken frisch, schön kartoffelig und haben genau den richtigen Salzgehalt – I love it!

Eine wundervolle Location, die ich dir für eine kleine Mittagspause im Freien ans Herz legen will, ist die Tapasbar „Rosa Bonheur“ im Stadtteil Bellevue. Die Bar liegt am höchsten Punkt des großflächigen „Parc des Buttes-Chaumont“ und versprüht einfach einen entspannten Savoir-vivre-Charme. An der Theke kannst du dir zwanglos allerlei Getränke (der Weißwein ist sehr lecker) und kleine Snacks bestellen, die du To-Go verpackt mitnehmen und damit direkt in den Park sitzen kannst. Einziger Minuspunkt: Getränke kommen somit in einem Plastikbecher daher.
Wir bestellten Wein, Oliven, Baguette und besagten Artischockenaufstrich, und waren damit wunschlos glücklich.

Blick auf den PArk vom "Rosa Bonheur" aus

Veganes Abendessen in Paris

Nun zu meinen zwei absoluten Favoriten, die du nicht verpassen darfst, wenn du vegan in Paris unterwegs bist! Beide Restaurants liegen im angesagten Stadtteil „Le Marais“ und sind damit sehr zentral und super zu erreichen.

Le Grenier de Notre Dame

Als ich mir vorgestellt habe, wie ich in einem Sommerkleid in Paris in einer kleinen Backstein-gepflasterten Straße sitze, ein Glas Rotwein in der Hand halte und das Leben genieße, hatte ich genau das Bild im Kopf, das das „Le Grenier de Notre Dame“ mir schließlich bot.
Das kleine Restaurant liegt wie der Name bereits verrät unweit des Pariser Wahrzeichens und erfüllt wirklich alle Wünsche, die man als Veganer in Paris haben kann: Eine wunderschöne Location, sehr familiäre und gemütliche Atmosphäre, und ein umwerfendes Menü. Wir hatten uns vorab online einen Tisch reserviert, was sehr zu empfehlen ist, da das Restaurant am Wochenende sehr gut besucht ist.
Der Wein war köstlich, die Vorspeisen wirklich klein aber unglaublich lecker, und die Hauptspeise bestehend aus Seitan, Tofu, Hummus und allerlei gegrilltem Gemüse war anders als alles was ich bisher gegessen habe.
Preislich landeten wir zu zweit bei ca. 90 €.

Le Potager de Marais

Ein weiteres Restaurant, das ich uneingeschränkt empfehlen kann ist das „Le Potager de Marais“. Das 100% vegane Restaurant liegt in Geh-Entfernung zum "Hôtel de Ville" und lässt sich daher perfekt mit einer Sight-Seeing-Tour durch Paris verbinden. Das "Potager de Marais" hat es mir besonders deshalb so angetan, weil es die frnazösiche Küche vegan überstezt, und somit das beste der beiden kulinarischen Welten miteinander vereint. Und gehört es nicht zu einer guten Travel experience dazu, dass man sich mit der lokalen Cuisine beschäftigt und Verschiedenes probiert? Für mich ist das ein Muss! Also bestellte ich mir natürlich die Französische Zwiebelsuppe, und was soll ich sagen, ich war hin und weg. Zum Hauptgang gab es dann für mich einen Braten aus roten Linsen der einfach atemberaubend schmeckte und für Dani einen Rotwein-Eintopf mit Seitan, der meinem Gericht in nichts nachstand. Obwohl wir nach diesen beiden Gängen und einem halben Liter des roten Hausweins mehr als satt und zufrieden waren, konnten wir es nicht über uns bringen, noch einen Nachtisch zu essen. Auch das bereuten wir nicht, denn die warme Schokoladentarte mit flüssigem Kern und Vanillesauce gab dem ganzen Menü den letzten Schliff dazu, eine der leckersten veganen Essen zu werden, die ich jemals vorher gegessen hatte.

Alles in allem hatten wir im Potager eine wundervolle Erfahrung, ein perfektes Essen, sehr freundlichen Service, und ein - für Pariser Verhältnisse - tolles Preis-Leistungsverhältnis. Zu zweit lagen wir auch hier bei ca. 90 €.

Französische Zwiebelsuppe - vegan

Schokoküchlein mit Vanillesauce

Vegan in Paris - ein Resumé

Wer denkt, Vegan in Paris zu sein sei ein Kampf oder gar unmöglich, dem konnte ich hiermit hoffentlich das Gegenteil beweisen. Man merkt, wie sich die Stadt immer weiter dem Thema Ernährung gegenüber öffnet, und nach und nach vegetarische sowie vegane Optionen aus dem Boden schießen. Trotzdem ist es nicht so, dass ich sagen würde, es ist problemlos möglich, zu jeder Zeit an jedem Ort etwas veganes zu essen zu finden, so wie es beispielsweise in Berlin der Fall ist. Wer jedoch ein wenig Zeit vorab in die Planung investiert, sich über sein Budget bewusst wird, und kein Problem damit hat, auch mal ein paar Meter weiter zu gehen oder einen Umweg für ein leckeres Essen in Kauf zu nehmen, wird auch in Paris vegan zurecht kommen. Besonders mein zu Beginn genannter Stadtteil "Le Marais" kann hierbei immer die erste Anlaufstelle sein, denn hier tummeln sich die coolsten Restaurants und hippsten Locations, von denen viele mittlerweile vegetarisch oder sogar komplett vegan sind. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ihr beim Veganen Reisen gemacht habt, und freue mich über Tipps oder Erfahrungsberichte in den Kommentaren!

 

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